Susanne Lipps-Breda: Kapverdische Inseln
Polyglott. ISBN 9783846404805. 13,90 €
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Sal
Das Paradies für Surfer und die Tourismusindustrie im Goldrausch
Keine andere der Kapverdischen Inseln hat sich in den letzten Jahren so sehr verändert wie Sal. Langjährige Kap Verde Reisende sind deshalb inzwischen der Ansicht, Sal und vor allem das touristische Zentrum Santa Maria haben mit dem ursprünglichen (also "echtem") Kap Verde so gut wie nichts mehr gemeinsam. Wer also nur auf Sal Urlaub gemacht hat, hat Kap Verde nicht gesehen. Ob das nun gut oder schlecht ist, hängt von den eigenen Erwartungen ab.
Wer zum Kitesurfen, Windsurfen oder Wellenreiten nach Kap Verde fliegt, wird mit der Insel Sal voll zufrieden sein. Immerhin waren es die Surfer, die in den 1970er Jahren Kap Verde als erste entdeckt haben. Und die Surfer sind auch immer noch da. Ende der 1990er Jahre entdeckten dann die großen Reiseveranstalter Sal und mit ihnen die Immobilienhändler. Zunächst kamen die Reisenden nur in kleinen Mengen. Vor allem seit der Eröffnung des ersten RIU Hotels ist der einst einsame Strand von Santa Maria bevölkert mit Pauschaltouristen. Und mit den Touristen kamen die Strandverkäufer, meist aus dem Senegal. Reise Strandurlauber, die sonst vielleicht auf den Kanaren waren, werden Santa Maria immer noch als wenig überlaufen empfinden.
Highlights auf Sal
Wind & Wellen:
Nicht ohne Grund waren die Windsurfer und Wellenreiter die ersten, die nach Sal kamen. Und zu den Windsurfern und Wellenreitern haben sich inzwischen auch eine Menge Kite-Surfer eingefunden, die hier ideale und anspruchsvolle Voraussetzungen vorfinden. Denn abgesehen von den Landschaften Santo Antãos, sind die Surfspots auf Sal das einzige von echter Weltklasse, was Kap Verde zu bieten hat.
So wurden an der Ponta Preta schon Windsurf-Weltmeisterschaften ausgetragen. Ein weiterer Top-Spot, der (noch) ein Geheimtipp ist, dürfte auch die Bucht Baía do Joaquim Petinha sein. Die Bedingungen zum surfen schwanken natürlich jahreszeitlich bedingt. Wer die Top-Spots der Wintermonate im Sommer besucht wird wahrscheinlich nichts von Interesse vorfinden.
Fischreichtum:
Logischerweise gibt es bei allen Kapverdischen Inseln reichlich Fische. Ich habe dieses Highlight der Kapverden der Insel Sal zugeordnet, denn zum einen bietet Sal die bestausgerüsteten Tauchbasen zur Erkundung der Fischwelt in Ihrer natürlichen Umgebung. Besonders bekannt sind die Kapverden vor allem für reichlich Großfische von Rochen bis hin zum Walhai.
Zum anderen ist eine der Attraktionen in Santa Maria, am Anlegesteg den Fischern beim Ausladen und Verkaufen des aktuellen Fangs zu beobachten. Diese bekommt man dann abends in einem der Restaurants angeboten, deren Anzahl mit dem aufkommenden Tourismus ständig wächst.
Typischer Speisefisch auf den Kapverden ist der Garuppa, eine Art Barsch dessen rote Haut mit kleinen Blauen Punkten besetzt ist und dessen Fleisch sehr lecker schmeckt, aber auch reichlich Gräten enthält. Wer es nicht so mit Gräten hat, dem wird der Thunfisch (Atum) und der noch bessere Schwertfisch (Serra) schmecken.
Salinen und Buracona:
Auf Sal gibt es nicht sehr viele Ausflugsziele. Durchaus lohnenswert aber ist die Tour, die in der Regel als Kombination angeboten wird: Ein Besuch der Felsbucht Buracona zur Mittagszeit und die Salinen bei Pedra Lume.
Buracona ist eine aus Basalt gebildete Felsbucht relativ weit im Norden der Insel. Man kommt nur über mehr oder weniger holprige Pisten mit dem Vierradantrieb dorthin. Wenn das Meer ruhig ist, sieht man dort um die Mittagszeit herum den Lichteinfall der Sonne am Grund der Bucht in der Form eines blauen Auges. Deshalb hat die Bucht auch die Bezeichnung "Blaues Auge" (Olho Azul). Im Basalt befinden sich auch natürliche Becken, die von den Gezeiten mit Meerwasser gefüllt werden und in denen es sich Baden lässt. Aber Vorsicht: Keine Wertsachen liegen lassen. Mit den Touristengruppen kamen auch Taschendiebe hierher.
Die Salinen bei Pedra Lume wiederum sind quasi ein Freiluftmuseum. Salz war früher ein kostbares Gut und hier lässt sich ein wenig erahnen, wie früher Salz abgebaut wurde. In den salzige Laken kurieren heutzutage einige ihre Hautkrankheiten.
In der Nähe von Santa Maria gibt es noch weitere alte Salinen, die auch sehenswert sind.
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